Sie schenkten uns die Sterne by John Brunner

Sie schenkten uns die Sterne by John Brunner

Autor:John Brunner [Brunner, John]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-09-07T04:00:00+00:00


24

Eine kleine Ewigkeit später waren sie alle wieder beisammen in der Wächter-Suite des Palastes: die drei Brüder und jene, die Asconel während der Zeit des Schreckens treu und redlich gedient hatten. Auch Tigrid Zen und Eunora waren anwesend. Die Mutantin saß ein wenig abseits und hielt mit beiden Händen eine Schale mit süßem Fruchtsaft, während sich die Männer beim Wein aus Asconels besten Lagen entspannten. Tharl hatte sich in Eunoras Nähe niedergelassen, wohl als Geste der Entschuldigung dafür, weil er einst so schockiert gewesen war, als er von ihrem Talent erfuhr.

»Das hat das Blatt zu unseren Gunsten gewendet«, murmelte Spartak und dachte daran, wie Lydis' Kleid zu Boden geflattert war.

»Ja, offensichtlich«, stimmte Tiorin am Kopfende der Tafel zu. »Es hat mir den Magen umgedreht, das sage ich ganz offen. Aber ich vermutete bereits etwas in dieser Richtung.«

»Wie kommt es, daß Hodat nichts davon gewußt hat?« fragte Vix.

Es war nicht das erste Mal, daß sie diese Diskussion führten, aber es war das erste Mal, daß sie sich dabei entspannen konnten. Bis vor wenigen Tagen hatte sie die Aufgabe, das Chaos eines ganzen Planeten zu ordnen, vom Aufwachen bis zum Schlafengehen beschäftigt gehalten.

Tigrid Zen räusperte sich. »Ich habe ein paar Nachforschungen angestellt. Wenn ihr mir verzeiht, daß ich mir erlaubt habe, mich um die Privatangelegenheiten eurer Familie zu kümmern … Es gab gar keine Grundlage für das Geschwätz um eine Verbindung zwischen ihm und Lydis. Hodat war streng bei seinem ursprünglichen Vorhaben geblieben. Er plante nach wie vor, eine Frau zu heiraten, die Asconels Zukunft dadurch begünstigt hätte, indem sie uns mit einer anderen blühenden Welt verband. Man hatte Hodat in den Wahn getrieben zu glauben, daß Lydis' Fähigkeiten … nun … zu seinen Gunsten seien. Und Hodat schmeichelte ihr und bestach sie, um sie an seiner Seite zu halten.«

»Aber warum keimte dann die Geschichte von der Heirat überhaupt auf?« fragte Tiorin.

»Wer vermag dies zu sagen?« Tigrid Zen zuckte mit den Schultern. »Vielleicht hat Lydis selbst dieses Gerücht in die Welt gesetzt … Wir werden es wohl nie erfahren.«

»Da wir gerade wohlgefällig der Taten tapferer Leute gedenken«, murmelte Tiorin. »Ich glaube nicht, daß ich überhaupt schon dazu gekommen bin, dir zu danken, Eunora. Aber sage mir eines …«

Er machte eine Pause, während die anderen lächelten. Sie hatten sich vollkommen an Eunora und ihre Gabe der Telepathie gewöhnt, und die letzte Spur der Anti-Mutanten-Politik des Imperiums war selbst in Tharls Gedanken verblaßt.

»Du willst wissen, wie ich den Sondierungen von Lydis und Shry zu widerstehen vermochte, während ich Bucyon die Blumen reichte?« Eunora nickte. »Ich glaube nicht, daß ich selbst dies jemals genau wissen werde. Alles, woran ich mich erinnern kann, ist, daß ich einen Schock fühlte, als ich zum ersten Mal gewahr wurde, daß Lydis in direktem Kontakt zu Belizuek stand – und daß es bei Shry genauso war, aber weitaus … weitaus enger.«

»Das parasitäre Gewächs auf seinem Rücken«, warf Spartak ein, »muß ebensoviel gewogen haben wie er selbst.«

»Ich vermute«, fuhr Eunora fort, »daß ich, als ich auf den Schock reagierte, mich selbst in die Identität preßte, die zu sein ich vorgab.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.